Hans Aregger
14.09.1930, Schwarzenburg LU
Klarinettist/Saxophonist, der in den funfziger Jahren zum wohl einflussreichsten Innerschweizer Ländlerklarinettisten aufrückte und während vieler Jahre als der legitime Nachfolger seines Lehrers Jost Ribarv galt. Seit dem sechsten Altersjahr in Horw im Kreis von sechs Geschwistern aufgewachsen, regte ihn sein Vater, ein Landwirt und Zimmermann, mit seinem Handorgelspiel früh zum Musizieren an. Den Anfang machte er 1946 in der Feldmusik Horw, wo er zunächst als Zögling und 1948 als Aktivmitglied aufgenommen wurde. Gleichzeitig mit dem Antritt der
Schreinerlehre im Frühjahr 1947 gründete er die «Kapelle Gebr. Aregger», begleitet am Akkordeon von seinem Bruder Anton und mitunter von seinem Vater. Noch im selben Jahr, bei einer Theateraufführung der Katholischen Jungmannschaft im Hotel «Rössli» in Horw, spielte er erstmals vor einer Zuhörerschaft volkstümliche Weisen, wobei sich seine starke Begabung deutlich kundtat. DasKlarinettenstudium setzte er 1948 an der städtischen Musikschule in Luzern und hernach bei Jost Ribary in Zürich fort. Zudem genoss er Privatunterricht im Dirigieren und in der Kompositionslehre bei Musikdirektor Anton Röllin in Horw, 1950 kam es zur
Verbindung mit dem Akkordeonisten Tony Roos, die bis 1959 dauerte und die unter der Bezeichnung «Kapelle Aregger Roos» in Gesellschaft von Gusti Hägler, Klavier, und Hermann Tanner, Bass, einen vorzüglichen Ruf genoss. Im gleichen Jahr führte
er sich am Radio bei einer Direktsendung mit Eigenkompositionen ein, und 1951 brachte Polydor seine ersten Schallplattenaufnahmen heraus. In der Zeitspanne von 1953 bis 1961 lebte er in Kriens, worauf er an den Ort seiner Jugend zurückkehrte. Von Tony Roos losgelöst, ging er nun eigene Wege und formierte sich neu 1959 unter «Kapelle Hans Aregger» mit Kurt Müller, Akkordeon, Meinrad Grüniger, Klavier, und Sepp Bürkli, Bass. 1964 bildete sich dann eine langjährige Standardbesetzung heraus, die neben ihm Ernst Fankhauser, Akkordeon, Lilly Meier, Klavier, Karl Keiser, Bass, und Linely Aregger, [odel, umfasste. 1965 reihte er sich mit dem «Bockbier-Schottisch», einer der 250 bei Feldmann, Lustenberger usw. verlegten
Aregger-Tänze,
in die Reihe der Erfolgskomponisten ein. Zu einer zweiten, nicht weniger beachtlichen Laufbahn setzte er 1966 als Jodler und Jodelkomponist an. Im Duett mit seiner Frau Liny Aregger-Schiess, die ihn eine Zeitlang unterrichtet hatte, stellte er seine Doppelbegabung beim Zentralschweizerischen Jodlerfest in Horw erstmals unter Beweis, wofür ihm auf Anhieb die Note 1 zugesprochen wurde. Die Früchte seines anschliessenden Studiums der Kompositionslehre bei Paul Müller-Egger und H. W. Schneller bilden die bisher entstandenen 53 Lieder für Duette, Terzette und Chöre. Der Jodlersache zugetan, erweist er sich auch als
Kampfrichter beim Jodlerverband und als Dirigent der Berner Jodler Luzern sowie der Stadtluzernischen Jodlervereinigung. Nichtsdestotrotz hat er sichununterbrochen als virtuoser Volksmusiker profiliert, den Lilly Meier nunmehr seit 20 Jahren und Rolf Kurmann sowie Rolf Wymann seit 1982 regelmässig unter anderen vom Frühling bis zum Herbst im Kursaal Luzern musikalisch unterstützen. 27 Langspielplatten, Konzertreisen nach den USA, Japan, China usw., zahllose Radio- und Fernsehauftritte sowie ein hundertköpfiger «Klub der Freunde der Kapelle Hans Aregger» zeugen von der Popularität, deren sich der in Horw lebende, im Hauptbe-
ruf als Schreiner tätige Ländlervirtuose erfreut.
Quelle:
Lexikon der Schweizer Voklsmusikanten (Ernst Roth)
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