Franz Gisler

Franz Gisler

28.08.1929, Altdorf UR

 

Saxophonist, Akkordeonist Bassist. Er geniesst den Ruf eines der vielseitigsten Instrumentalisten, spielt er doch vortrefflich Saxophon, Klarinette, Akkordeon, Klavier, Schlagzeug und Bassgeige. Das Musiktalent hat er von seinem Vater geerbt, der neben seiner Zugehörigkeit zur Feldmusik Altdorf in mehreren Ländlerkapellen Klarinette blies und sein Auskommen in der Munitionsfabrik Altdorf fand. Um 1940 nahm Franz Gisler das Musizieren mit Klarinette und Handorgel auf, und schon im folgenden Jahr, die Gislers waren inzwischen von Altdorf nach Bürglen umgezogen, ging er als Akkordeonist den ersten Engagements nach. Seine Begleiter, die wie er deswegen öfters den Schulunterricht versäumten, waren sein Bruder Karl und Ernst «[onny» Gisler. 1944 erhielt er seine ersten und einzigen Musikstunden beim
Sol
oklarinettisten Vassali von der Feldmusik Altdorf. Gleichzeitig begann er Kontrabass zu spielen, wobei er sich zusammen mit seinem Bruder hrend anderthalb Jahren Josef Imholz anschloss, der bald mit der Kapelle «Echo vom Kinzig» hervortreten sollte. In seine Jugendzeit fallen zudem die Formation
«Echo vom St. Gotthard», die er, sein Bruder und Josef Zgraggen, Sohn des gleichnamigen Kasi-Geisser-Weggenossen, genannt «Teufenthaler Sepp», gegründet hatten, ferner das von 1947 an im Urnerland bekannt gewordene Tanzorchester «La Palorna». 1952 liess er sich in Baar nieder, wo er bei Landis & Gyr eine Stelle antrat, nachdem er bis dahin in der Munitionsfabrik Altdorf gearbeitet hatte. Um sein vielseitiges Musiktalent zu nutzen, schloss er sich 1954 als Bassist und Schlagzeuger der Berufskapelle von Hans Signer an, in der ebenfalls Fridel Horat, Klarinette, und Karl Gisler, Akkordeon, mitwirkten. Daraus ging nach vier Jahren die Formation «Gebrüder Gisler» hervor, die wiederum monatsweise konzertierte. Bis sich Franz Gisler um 1963 ganz von der Berufsmusik zurückzog, nachdem er 1962 als Wirt das Hotel «Rigiblick» in Küssnacht übernommen hatte, spielten mit ihm hauptsächlich die Akkordeonisten Rene Bezzola (,;'1927), Alfons Bruggmann und Ernst Hösli sowie der Pianist Alois Schilliger. Mit letzterem zusammen erreichte er gleichsam den Höhepunkt seiner Laufbahn als Bassist in dessen legendärer Kapelle «Heirassa». Während er weiter acht Jahre lang bei Otto
Kurm
ann, Horw, und Alois Häfliger, Kriens, mithalf sowie dazwischen zu zahllosen Konzerten und Aufnahmen von rund 100 Schallplatten beigezogen wurde, trat er jahrzehntelang wiederholt mit dem «Trio Gisler» in Erscheinung. Zudem begleitete er die Formationen «Wicky-Lüönd» und Sepp Stöckli in die USA. Von Küssnacht übersiedelte er 1967 nach Schwyz ins Restaurant «Falken» und von dort ein Jahr später wieder nach Baar, wo er während eines Jahrzehnts die Wirtschaft «Baarburg» führte und hierauf das Restaurant «Rössli», seinen heutigen Wirkungsort, bezog. Am Bass unterstützt er derzeit vorab die Kapellen Carlo Brunner und Rubin-Getzmann. Seine erste Tonaufzeichnung reicht zurück ins Jahr 1954, als er zusammen mit Giovanelli und seinem Vorbild Muther in Basel im Aufnahmestudio weilte. Auch als Komponist hat er von sich reden gemacht, so mit dem gefühlvollen Saxophon-Walzer «Kleine Patrizia», einem seiner rund 80 Scke, die grösstenteils bei Emil Lustenberger im Verlag erschienen sind.


 

 

 

Quelle:

Lexikon der Schweizer Voklsmusikanten (Ernst Roth)


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