Emil Lustenberger
09.02.1919, Malters LU - 29.10.2006, Emmenbrücke LU
Klarinettist/Saxophonist, Bruder des Akkordeonisten Werner Lustenberger und Sohn von Johann Lustenberger, Schwyzerörgeler, wuchs bis zum fünfzehnten Altersjahr auf dem elterlichen Bauernhof in Malters und danach in Kriens auf, wo sich sein Vater nunmehr als Handelsmann betätigte. Er erhielt ab 1934 auf väterliches Geheiss drei Jahre lang privaten Musikunterricht und bestand 1941 die Lehre als Eisendreher. Beeindruckt von der Könnerschaft eines Kaspar Muthers und dessen Spielweise nacheifernd, musizierte er als Jüngling gelegentlich u.a. mit Hans Kaufmann, bis er 1945 unter dem eigenen Namen eine Kapelle zusammenstellte. Neben ihm als Bläser teilte sich in diese Kaspar Landolt, Akkordeon, Werner Lustenberger, Klavier / Akkordeon, und Tony Amrein, später auch Franz Brändli. Mit seiner heute über vier Jahrzehnte bestehenden Formation belegte er an manchen Wettspielen den ersten Rang, so 1950 in Brunnen, 1953 in Zug usw., und wirkte hauptsächlich im Raum Luzern, im Entlebuch, Seetal und Aargau. Den gelernten Beruft hängte er 1955 an den Nagel, um sich fortan ganz dem Musikaliengeschäft in Emmenbrücke zuzuwenden, das er 1948 eröffnet und mit Hilfe seines Bruders Werner bis dahin nebenher geführt hatte. Ausser der Plazierung von Musik- und Spielautomaten, womit er sich nun abermals im Verein mit Werner Lustenberger zu beschäftigen begann, nahm der Aufbau eines eigenen Verlages einen breiten Raum ein. So berühmte Namen von Ländlermusikkomponisten wie Muther, Bigi und Hans Aregger zierten bald einmal die Einbände seiner Ländleralben und erwiesen sich als ebenso zugkräftig wie die zwei Erfolgsstücke << Der urchige Muotataler >> von Zwimpfer und << Heirassa >> - Polka von Schilliger, deren Verlagsrechte er sich gesichert hatte. Seit 1950 nahm er weit über 50 Titel, worunter etwa 20 eigene, auf Schallplaten auf, konzertierte mehrmals in Deutschland und Österreich sowie am hiesigen Radio und Fernsehen. 38 Jahre lang wirkte er obendrein in der Musikgesellschaft mit. Dafür wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft und die Auszeichnung Eidgenössischer Veteran verliehen.
Quelle:
Lexikon der Schweizer Voklsmusikanten (Ernst Roth)