Fredy Zwimpfer

Fredy Zwimpfer

27.05.1925, Schattdorf UR - 05.05.1977, Cham ZG

 


Akkordeonist und Schwyzerörgeler. Er verlebte eine entbehrungsreiche Kindheit und
Ju
gend in Schattdorf, verlor früh seine Mutter und wurde dadurch als noch Schulpflieh- tiger aufgerufen, die Haushaltung für seinen Vater und die Geschwister zu führen. Ein heiteres Gemüt und eine ausgeprägte, ererbte Musikbegabung halfen ihm aber über mancherlei Not hinweg. Hatte er sich erstmals als Zwölf jähriger auf einer kleinen Handorgel versucht, die von seiner Schwester für einen Fünfliber (!) erworben worden war, so betrieb er mit fünzehn Jahren ein bescheidenes
S
elbststudium auf einem chromatischen Instrument, einem Geschenk seines Vaters.
Nach Schu
labschluss bot sich ihm in St. Moritz während zweier Saisons eine Erwerbsmöglichkeit im Hotelfach. Hernach verdiente er sich den Lebensunterhalt in einer Fabrik in Altdorf, dann ein Jahr lang in Andermatt, wo er dem Pianisten Max Lenz begegnete, der ihn ein einwandfreies Akkordeonspiellehrte. Volljährig geworden, zog er wieder nach Schattdorf und nahm neuerdings Fabrikarbeit in Altdorf an. Seine spielerischen Fähigkeiten fanden zusehends Anerkennung. 1947 bestritt er als Handorgelduett mit Josef Arnold seine erste Radiosendung. Oft traf man ihn im Verlauf der späten vierziger Jahre in der Kapelle «Urnerhüsli» an. 1950 übersiedelte er nach Muotathal und übernahm dort für eine Dauer von fünf Jahren das Restaurant «Höllgrott. Seine Spielgehrten waren in seinem neuen Umkreis
zuerst Franz Schmid
ig, Akkordeon, und ab 1958 vor allem Toni Betschart, Akkordeon
und Schwyzerörge
li. 1951 kamen seine ersten Schallplatten heraus; sie wurden abwechselnd aufgenommen mit dem Pianisten Toni Schuler, dem Mundharmonikaspieler Josef Heinzer und dem Akkordeonisten Köbi Buser, seinem zweiten grossen Vorbild neben Franz Feierabend. 1958 erschien im Verlag Lustenberger eines der populärsten Ländlerscke, das seinen Namen trägt, der Schottisch «En urchige Muotathaler», annglich «Küfer-Schottisch» betitelt. Den Zenit seiner Laufbahn erreichte er wohl 1960 durch den Zusammenschluss mit dem Bläser Karl Suter, am Klavier begleitet von Bruno Gwerder, als Ländlerkapelle «Zwimpfer-Suter», Muotathal. Diese Formation hielt sich bis zu Zwimpfers
frühem Tod, der ihn bei seiner Tätigkeit als

Maurer, als welcher er seit über zwanzig Jahren gewirkt hatte, am Arbeitsplatz ereilte. Während seiner letzten Lebensspanne hatte er wiederholt monats- oder tageweise in Zermatt, Engelberg und Les Diablerets musiziert, hier noch am Wochenende vor seinem Hinschied mit Andre Pernet Klarinette. Neben dem erwähnten Erfolgsstück hinterliess er ein halbes Hundert von Feldmann, Lu-

stenberger und Wild verlegte volkstümliche Melodien.


 

 

Quelle:

Lexikon der Schweizer Voklsmusikanten (Ernst Roth)


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